Heute geht es auf eine (Volks)musikalische Reise nach Tirol, Oberammergau und nach Argentinien, wo das Akkordeon und Bandoneon u.a. im Mittelpunkt stehen. Der Begriff Volksmusik hat in diesem Zusammenhang wenig mit den landläufigen Klischees zu tun.
Wir starten die Reise in Südtirol. Frischen Wind in die traditionelle Volksmusik der Alpen bringt seit fast 10 Jahen Herbert Pixner mit seinem gleichnamigen Projekt. Der Slogan der Band ist Programm: „Finest handcrafted music from the Alps.“ Sie spielen in der Besetzung Akkordeon, Harfe, Gitarre, Bass. Pixner gelingt das Kunststück eine Brücke zu spannen zwischen traditioneller Volksmusik und einer Modernen Interpretation. Selbst Heavy Metal Fans werden begeistert sein zu welchen virtuosen Höhen ein Zusammenspiel zwischen Akkordeon und Gitarre führen kann. Stilistisch ist Pixner offen für alle Genres. Er spielt gekonnt Pop, Swing, Tango, Volksmusik und lässt es auch mal richtig krachen, wie bei „Dirty Kathy“, ab 2.35 Min, wo die elektrische Gitarre zum Einsatz kommt. Pixner hat auch den Blues im Blut, wie man beim „One Million Dollar Blues“ hören kann oder bei Songs wie „Let´s Dance Baby“, den Swing. Eine absolute Hörempfehlung.
Herbert Pixner – Dirthy Kathy (YouTube-Link)
Herbert Pixner – One Million Dollar Blues (YouTube-Link)
Kofelgeschroa („Kofel“ ist ein Hausberg in Oberammergau und „geschroa“ ist bairisch und steht für „Geschrei“), das sind vier junge Musiker aus Oberammergau. Sie gehören zu der neuen Volksmusikszene die sich in Bayern entwickelt hat und haben eine stetig wachsende Fangemeinde inklusive dem Feuilleton. Sie spielen in der Besetzung Akkordeon, Helikontuba, Tenorhorn, Trompete, Gitarre und Gesang. Dabei vermengen sie eine musikalische Melange zu einem Klang, einmal gehört, den man wieder erkennt. Hervorzuheben ist auch die Poetisch dadaistische Sprache in den Texten. Hier zu hören mit dem Titel „Wäsche„. Ein Interview zum vor wenigen Tagen veröffentlichten neuen Album „Baaz“ kann man drüben im Deutschlandradio Kultur, samt Video-Trailer, nachhören: „Baaz“ – die neue CD von Kofelgschroa
In ihrer Musik stecken Heimat und Freiheit und die Kritik gegen das kleinbürgerliche Denken. Und letztlich Liebe zum Leben, das manchmal auch schräge klingen kann. Um es Bayerisch auszudrücken: Kofelgeschroa ist ein gehaltvoller und würziger Mix aus heimatlichen Rhythmen der auf den weichen Klang des Akkordeons trifft.
Passend zur Jahreszeit geht es zum Schluss nach Argentinien und zum Meister des Bandoneons, Astor Piazzolla. Das Bandoneon ist übrigens eine Erfindung die in Krefeld im 19. Jahrhundert ihren Ursprung hat. Während in Wien das Accordeon (später Akkordeon) seine Geburtsstunde hatte, bastelte Herbert Band an einem Instrument, das später als Bandoneon Weltkarriere gemacht hat.
Einer der großen Meister dieses Instrumentes ist der Argentinische Musiker und Komponist Astor Piazolla, der den Tango quasi neu erfunden hatte als „Tango Nuevo“, einer Weiterentwicklung des traditionellen „Tango Argentino.“ Seine Musik ist weniger zum Tanzen als zum Zuhören geeignet. Piazzolla war ebenso offen war für den Einfluss von Klassischer Musik oder dem Jazz in seiner Musik. Nach seinem Tod ehrten ihn viele andere Musiker u.a. Daniel Barenboim, Yo-Yo Ma, Al De Meola. Was passt in diesen wechselseitigen Zeiten besser als diese sehnsuchtsvolle und wohltemperierte Musik. Hier zu hören aus dem gleichnamigen Album „Oblivion„.
Vergessen Sie für einen Moment alle Vorbehalte gegen Volksmusik. Vertrauen Sie mir und lassen sich anstecken von der Vielfalt und Spielfreude und hören Sie Herbert Pixner, Kofelgeschroa und Astor Piazzolla.
Als ich den Titel deines Blogbeitrags las, habe ich tatsächlich ganz kurz gestutzt, Stefan. Bei der Erwähnung des Begriffs Volksmusik tauchen im Ohr doch automatisch izunächst ein paar Klänge anderen Charakters auf. Doch diese Variante, die du heute präsentierst und die ebenso die Bezeichnung Volksmusik verdient, klingt melodiöser, eigener, gefühlvoller, origineller, variantenreicher … auch anspruchsvoller – im positiven Sinn.
Während Kofelgeschroa mich nicht ganz so reizt, gefallen mir Herbert Pixner und speziell auch Astor Piazzolla mit seinem Bandoneon ausnehmend gut! Bei Pixner und seinen Mitmusizierenden sind es die Virtuosität und der wunderbare Mix der Instrumente sowie die Ausdrucksstärke insgesamt, bei Piazzolla ist es diese Sehnsucht, dieser Wehmut, der in jedem Ton herüberkommt.
Danke für den interessanten Post und die Videos! Piazzolla muss gleich noch einmal dran glauben … ^^
Liebe Grüße und schönes Wochenende!
Michèle
Danke Michèle. Etwas Verwunderung ist willkommen, da ich anfänglich ebenso verwundert war. Passende Titel zu finden ist manchmal schwer. Im Englischen ist es einfacher: Folk Music…für die Menschen. Herbert Pixner hatte ich mal beiläufig gehört und dann nachgefragt. Die beiden Videos sind vom Heimatsound-Festival. Bei YouTube finden sich noch weitere Videos. Es ist schon erstaunlich welche Bandbreite an Genres er spielt. Und vom Akkordeon zum Bandoneon war es nur ein kurzer Weg. Astor Piazzolla passt so gut jetzt in die Jahreszeit mit seiner angenehmen Melancholie. Zwei absolute Virtuosen.
Liebe Grüße und dir bitte auch das schöne wie entspannende Wochenende,
Stefan
Lieber Stefan,
ein schöner Beitrag und eine interessante Zusammenstellung, Piazzolla geht immer, mit Kofelgschroa tue ich mich, obwohl Urbayer, irgendwie seit jeher schwer. Egal, in jedem Fall ist es aber schön, dass sich Folk- oder eben Volks-Musik fernab von „Musikantenstadl“ und artverwandten Abartigkeiten einerseits ihren ursprünglichen Charakter bewahrt hat und sich auf der anderen Seite immer weiterentwickelt und auch öffnet in Richtung anderer Stile, natürlich nicht immer mit gleich gelungenen Ergebnissen, aber oft eben auch spannend und Hörgewohnheiten-erweiternd.
Hinsichtlich Akkordeon bin ich bei Attwenger auch immer gut bedient, vielleicht bin ich in meinem tiefsten Innersten doch Österreicher, wer weiß …;-))
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Gerhard
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Lieber Gerhard,
danke für Attwenger, die ich vergessen hatte. Wenn sich musikalische Paarungen anbahnen, suche ich gern Genre übergreifend zwischen Pop, Jazz, Klassik. In den USA hat man es mit Folk-und Country etwas leichter. Das sich im Bereich der Heimat/Volksmusik in den letzten Jahren einiges, mit Fokus auf den Süden der Republik, getan hat, freut mich sehr. Ich mag es besonders gern wenn Künstler sich nicht festlegen lassen. Denken wir mal nicht in Landesgrenzen ;) Musik verbindet über Grenzen hinweg. Ob Alpenblues oder Argentinischer Tango. Alles ist möglich.
Liebe Grüße und Dir ebenso ein schönes wie entspannendes Wochenende,
Stefan
P.S. Alles geht. Die Löwen führen 3:1 :)
Lieber Stefan,
das stimmt, in den USA hat man es da leichter, in Südeuropa z.B. wohl auch.
Wie hat Willy Michl mal so schön gesagt: „Ois is Blues“ ;-))
Die Löwen führen inzwischen 4:2, allerdings in Überzahl und mit zwei Elfmetern, sie hätten aber trotzdem fast das 4:3 kassiert, was ich auf der kicker-hp gelesen habe, zudem hat Aue schon zweimal Holz getroffen. Die Löwen halt… Spiel kucken hab ich mir heute gespart, die letzen Auftritte waren einfach zum Abgewöhnen, ich brauch mal Pause…
Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Gerhard
Lieber Gerhard,
Glückwunsch. Es ist ein 6:2 geworden. Egal, Hauptsache es wird ein Dreier und mit 11 Punkten sieht es schon besser aus. Über den Hamburger Vereinsfußball legen wir lieber den Mantel des Schweigens ;)
Musikalisch macht es auch Spaß Paarungen zusammen zu stellen die vielleicht auf den ersten Blick wunderlich aussehen.
Hoffentlich kommt am Wochenende die Sonne mal wieder durch.
Liebe Grüße,
Stefan
Lieber Stefan,
ja, wer hätte das gedacht, haben es die Löwen zur Abwechslung mal wieder über die Ziellinie geschafft. Ob der Erfolg von Dauer ist, wird man sehen, ich bleibe skeptisch.
Hinsichtlich interessanter Paarungen hab ich am Montag ein spannendes Beispiel: Portugiesischer Space-Rock trifft auf deutschen Free Jazz.
Liebe Grüße, den Wunsch nach Sonnenschein für’s Wochenende teile ich,
Gerhard
Lieber Gerhard,
Skepsis ist sicherlich angebracht. Aber nach dem Sieg im Pokal und dem Sieg gestern, kann man zumindest mal wieder durchatmen. Was das untere Mittelfeld in der 2. Liga betrifft, so wird spannend bleiben. Da zählt jeder Punkt.
Oh, eine interessante Paarung. Bei Free Jazz…nun ja…da tue ich mich generell mit schwer. Aber die Neugierde überwiegt. Ich bin gespannt.
Wünschen hilft. Hier schaut sogar die Sonne etwas durch. Und nächste Woche beginnt dann auch die Winterzeit und in guten 8 Wochen schreiben wir schon das Jahr 2017.
Behalten wir uns die Sonne Innen wie hoffentlich auch Außen.
Liebe Grüße und Dir ein schönes Wochenende,
Stefan
Lieber Stefan,
die 2 Siege helfen sicher zum Durchatmen, wenn das gestern gegen Aue schief gegangen wäre, dann hätte der Trainerstuhl schwer gewackelt, was aber auch gerechtfertigt gewesen wäre. Trotz gestrigem Kantersieg überzeugt mich die Arbeit von Runjaic bisher kaum. Die Defensive ist extrem anfällig und nach vorne fehlt es bereits im vernünftigen Spielaufbau, bin gespannt, ob der dieser Mannschaft noch was beibringen kann.
Beim Free Jazz bin ich grundsätzlich glaub ich bei Dir, da bin ich auch weitaus häufiger obstinat als begeistert, aber ab und an ist ein Fundstück dabei.
Da sagst Du was, bald ist das Jahr Geschichte, und es ist wieder wie im Flug vergangen…
Liebe Grüße, schönes Wochenende, hoffentlich besseres Wetter als in München und einen spannenden Spieltag,
Gerhard
Lieber Gerhard,
mit 11 Punkten schaut es für den Moment befriedigend aus. Doch zwischen dem 10. und 16. Platz sind es nur 3 Punkte. Das wird bis zum Ende spannend bleiben.
Die Probleme decken sich mit den Hamburgern Baustellen in der Defensive, Spielaufbau und in der Offensive. Was mir bei den Löwen fehlt ist eine klare Strategie in Form, dass man sich zuerst im Mittelfeld der 2. Liga festsetzt. Und mittels des Nachwuchses ein Konzept zu entwickeln das auf dem Platz auch funktioniert. Stichwort: kontinuierlicher Aufbau. Man träumt aber von einer rosigen Zukunft und blendet die Realität aus. Das ist in Hamburg auch so. Ich bin kein Fan der Rasenballer. Dennoch Hut ab wie die sich allein vom Management und strategisch aufgestellt haben. Da gibt es keine Nieten in Nadelstreifen. Oder nimm Freiburg als Beispiel. Da muss der Streich quasi jede Saison eine neue Mannschaft aufbauen…mit wenig Geld.
Heute bin ich auf das Derby gespannt. Schalke kommt langsam in die Spur und Tuchel bricht die Offensive weg. Da darf man gespannt sein.
Spätestens mit dem Einzug der Weihnachtsleckereien bei 30 Grad weiß jeder, dass das Jahr sich dem Ende neigt.
Hier ist es wieder bedeckt und morgen wird uns mal wieder 1 Stunde weg genommen. Zumindest bei milden Temperaturen.
Liebe Grüße und auf einen spannenden Spieltag,
Stefan
Lieber Stefan,
ich kann auch nur noch sprachlos den Kopf schütteln, wenn man hier hinsichtlich CL, neuem Stadion und ähnlichen Abenteuern nicht nur träumt, sondern konkrete Ansagen macht, während man sich im dritten Jahr in Folge im Abstiegskampf befindet, und das wird sich, wie Du richtig anmerkst, auch so schnell nicht ändern in dieser Saison, die anderen Mannschaften am Tabellenende punkten auch ab und an . Stichwort Freiburg: den Streich finde ich total genial, der wär mein absoluter Wunschtrainer, aber ich schätze, die Breisgauer wissen auch selbst, was sie an ihm haben.
Heute kriegen wir aber eine Stunde geschenkt, oder?
Liebe Grüße,
Gerhard
Lieber Gerhard,
da war ich wohl der Zeit voraus ;) Ich bekam heute Nachmittag schon einen Wink.
Ich glaube der Streich passt einfach nach Freiburg. Wenn er wirklich gewollt hätte, hätte er vermutlich den SC schon verlassen. Da ist es egal ob man in der 1. oder 2. Liga spielt. Und heute haben sie in Bremen gewonnen. Mir machen die Freiburger große Freude. Die haben wenig Geld, keinen einzigen Großverdiener, ein kleines Stadion, dafür ein erfolgreiches Scouting und natürlich seit vielen Jahren einen funktionierenden Plan.
Hier schaut es wie bei vielen anderen Traditionsvereinen auch aus. Erst richtet man den Verein wirtschaftlich zu Grunde, dann auch sportlich und verscherbelt das Porzellan ohne Not an einen Investor der keinen Plan hat und sich mit dubiosen Beratern zusammen tut. Und in der Zwischenzeit werden Trainer und Sport-Direktoren im Eiltempo beurlaubt. Und dann wundert man sich, dass der Wert der Mannschaft sich Jahr für Jahr reduziert.
Freuen wir uns nun auf das Derby und auf ein spannendes Spiel.
Liebe Grüße,
Stefan
Lieber Stefan,
ja, absolut, der Tabellenplatz der Freiburg lässt sich sehen, zumal als Aufsteiger, freut mich sehr.
Komm gut in die „Winterzeit“ :-)
Liebe Grüße und einen schönen (Fußball-)Abend,
Gerhard
Lieber Gerhard,
Freiburg rockt, was mich sehr freut.
Du bitte auch mit einer Stunde plus :)
Liebe Grüße noch mit der Sommerzeit,
Stefan
Lieber Stefan,
ja, Freiburg rockt, keine Frage.
War da in den frühen 00er-Jahren ein paar mal auswärts (1860 hat jedesmal verloren…), sehr angenehme Stadt und Fan-Kultur, man hatte nie Stress als Auswärtsfan. Ich mag die Stadt und den Verein.
Geniessen wir die letzen Stunden der Sommerzeit,
liebe Grüße,
Gerhard
Ich war bislang nur einmal in Freiburg Gerhard. Ich glaube, dass Vereine wie der SC, Augsburg, Mainz usw. ihre Bodenhaftung nicht so leicht verlieren. Dort gibt es auch nicht die großen Erwartungen. Heute weiß doch ein junger Spieler, wenn er in Freiburg unterschreibt, dass er dort durchstarten kann. Als Streich dort Chef-Trainer wurde, musst er auch noch den letzten Stürmer ziehen lassen und in der Rückrunde die Mannschaft vom 18. Platz nach oben bringen, was ihm gelang. Der Mann ist bescheiden, weiß um die besonderen Umstände und macht halt einfach gute ehrliche Arbeit. Das macht Freude dabei aus der Ferne zuzuschauen.
Im Derby steht es nach 45 Minuten 0:0 ohne Highlights.
Genieße Du bitte auch die letzten Stunden der Sommerzeit.
Liebe Grüße,
Stefan
Hi Stefan, as a rule the genre of „folk music“ would send me running :) but I had not heard the likes of this folk music before. Fabulous rhythm and sound, „Oblivion“ is awesome listening! Thank you so much, I wish you a fantastic Sunday.
Holly
Hi Holly, we having some strange terms describing a music genre. For example German „Schlager“is such a strange word. In English language it is much easier to say it is Folk…Music for the citizens.
By the way I like to combine different styles in music or from an instrument. Piazzolla was really one of the greatest composer and Bandoneon player.
Have a fantastic sunday too.
Stefan
Stefan I have researched „Schlager“ and in so I now have a clearer idea of this musical genre, that is is no where near the rather „countrified“ folk music (not that there’s anything wrong with our folk music, many people are into it) that is found here, but rather a high energy, adrenaline infused, easy to dance pop sound and according to google a backlash to American rock and roll, that’s interesting! It is truly a wonderful sound, I enjoyed the links very much. I always learn something special when visiting your blog and in this case I find that descriptive terms and music may vary according to regions.
Thank you dear Stefan.
I am sorry, dear Holly, that I missed to explain the german „Schlager“. In the Wikipedia I found an interesting article about „Schlager“: https://en.wikipedia.org/wiki/Schlager_music
Thank you very much for the lovely compliment. Volksmusik is not my favourite genre. But what I like is if someone combined different styles like Blues with traditonal instruments to create something new like Herbert Pixner. Here we say it is Alp Rocks because he comes from th Alps.
Thank you too, Holly.
Thanks for the article Stefan, Pixner’s music is wunderbar!