Changes

Misty Tree
Manche Tage fühlen sich anders an, auch von der Farbe. Eigentlich sollte das Foto im Morgennebel für sich allein sprechen. Etwas Erroll Garner dazu als musikalische Abrundung. Nun steht es in einem anderen Kontext. Manchmal kommt es anders als man es sich gedacht hat.

Heribert Prantl erinnert heute in der Süddeutschen Zeitung an den offenen Brief vom französischen Journalisten Antoine Leiris, der seine Frau beim Anschlag auf das Konzerthaus Bataclan 2015 verloren hatte. Es ist, wie Prantl schrieb, auch eine Antwort auf den Anschlag in Berlin.

„Ich werde euch jetzt nicht das Geschenk machen, euch zu hassen…
Ihr wollt, dass ich Angst habe, dass ich meine Mitbürger mit Argwohn betrachte und meine Freiheit für meine Sicherheit opfere. Vergesst es. Ich bin und bleibe der, der ich bin.“

Ich hoffe und wünsche mir, dass man den Opfern, ihren Familien und Freunden, den Verletzten und Hinterbliebenen in Berlin schnell unterstützt und hilft. Damit sich so eine Tragödie nicht wiederholt, bedarf es auch die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Dafür braucht es Zeit, Ruhe, Vernunft und einen kühlen Kopf. Man kommt aktuell nicht umhin sich ebenso mit den Mechanismen der Angst zu beschäftigen. Dirk von Gehlen (Süddeutsche Zeitung) hat dazu einen lesenswerten Blogartikel verfasst: Gegen den Hass, gegen die Panik Was negativ auffällt ist das Engagement einzelner/vieler für Hetze, Hass und Wut. Damit spielt man nur den Tätern in die Hände. Denn Hass ist hässlich und macht nicht nur blind, sondern auch unendlich traurig.

Gestern Abend, als die ersten Meldungen aus Berlin im Radio zu hören waren, spielten sie Charles Bradley.
click → Charles Bradley – Changes (YouTube-Link)

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